Frage
von Seeräuber am 25.10.2020, 15.45 Uhr
Aufladen von Elektroautos am Hausstrom?
Moin Liebe Ferienhaus/Wohnungsbesitzer!
ich habe ein Ferienhaus (Reihenendhaus) an der Ostsee, dass ich durch eine Vermietungsagentur vermieten lasse.
Mein letzter Gast (10 Tage Aufenthalt) hat seinen schönen weißen Tesla jeden Tag bei mir vollladen lassen.
Was meint ihr dazu?
Habt ihr Erfahrungen mit Urlaubern mit E-Autos?
Eine Einzelstromabrechnung ist leider aus organisatorischen Gründen nicht möglich.
Vielen Dank für eure Antworten :)
Antwort
von nalply am 14.02.2022, 13.25 Uhr
Du kannst versuchen, den Mieter zu fragen, wie lange das Aufladen ingesamt gedauert hat, vielleicht kooperiert der Mieter. Dann kannst du nachschauen, wieviele Ampère die Sicherung hatte, von der der Mieter sein Tesla aufgeladen hat. So kannst du schätzen, wieviel Strom er gezapft hat.
Beispielrechnung: Er hat 10 Tage lang je 4 Stunden aufgeladen immer nachts, also 40 Stunden. Bei 8 Ampère wären das 220 Volt x 8 Ampère = 1760 Watt. 40 Stunden zu 1760 Watt sind 70.4 Kilowatt. Kostet ein Kilowatt 30 Cent, hat das 21 Euro gekostet.
21 Euro kannst du vermutlich dem Mieter schenken, aber wenn du auf 200 Euro kommst, kannst du dem Mieter sagen, dass die Stromkosten für das Elektroauto nicht im Mietvertrag eingeschlossen sind.
Antwort
von Adito am 25.10.2020, 16.47 Uhr
Das hat funktioniert? Braucht ein E-Auto nicht besondere Anforderungen beim Laden, eine Wallbox oder Ähnliches?
Werden Nebenkosten gesondert abgerechnet oder sind die Stromkosten per Pauschalbetrag in die Miete mit eingerechnet? Wenn es im Haus keine Möglichkeit zur gesonderten Abrechnung gibt, zahlt man mit Sicherheit drauf. Ein Elektroauto am Hausstrom zu laden verschlingt mit Sicherheit einige Kilowattstunden.
Antwort
von Frankenbayer am 26.10.2020, 17.34 Uhr
Ich gehe davon aus, dass dein Ferienhaus nicht mit einem Drehstromanschluss oder einer Wallbox ausgestattet ist.
Das Elektroauto kann also nur über die Haushaltssteckdose (230V-Steckdose) geladen werden.
In diesem Fall kannst du die Kosten ganz grob überschlagen:
Üblicherweise sind diese Steckdosen auf einen Dauerstrom von 8A bis 10A ausgelegt, was einer Dauerleistung von 1,8kW bis 2,3kW entspricht. Pro Tag könnte ein Mieter so bis zu 43kWh bzw. 55kWh laden, wenn sie das Fahrzeug nicht bewegen. Unter Annahme eines Strompreises von ca. 0,30EUR/kWh ergeben sich dadurch maximale Kosten von etwa 12,90EUR - 16,50EUR pro Tag.
Laden können Mieter ja auch nur solange bis die Batterie ihres Elektrofahrzeugs voll ist. Wenn die Mieter nicht ständig mit ihrem Auto fahren, sollten die Kosten somit für dich überschaubar bleiben. Ein normaler Urlauber wird also kaum dauerhaft die Ladeleistung voll ausnutzen können. Die Lage ändert sich natürlich, wenn die Mieter mit mehreren Elektrofahrzeugen unterwegs sind und abwechselnd laden wollen.
Meine Empfehlung wäre:
Führe entweder eine Pauschale von z. B.: 5EUR pro Tag ein, wenn zusätzlich zum normalen Strombedarf ein Elektroauto mit geladen werden soll, oder installiere vorausschauend eine Wallbox, welche eine Abrechnung über einen gängigen Anbieter ermöglicht. Dieser Anbieter erstattet dir dann die Kosten für den Strom und du hast dein Ferienhaus attraktiver für potentielle Kunden mit Elektrofahrzeug gemacht.
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