Ferienhaus kaufen was beachten?

Wenn das Haus in erster Linie vermietet und nur ab und zu selbst als Wochenendhaus genutzt wird, sollte man zuerst herausfinden, wie die Nachfrage nach Ferienhäusern an diesem Ort ist. Ich würde das Ferienhaus nur kaufen, wenn ich eine realistische Chance sehe, dass es - abgesehen von den kurzen Phasen, wo es selbst bewohnt wird - wirklich möglichst durchgängig belegt ist, sonst kommt die ganze Kalkulation schnell in Schieflage. Aber ein Ferienhaus am See ist eigentlich immer gefragt und lässt sich gut vermieten, gerade im Sommer!

Außerdem sollte geklärt sein, ob es in der Nähe jemanden gibt, der z. B. die Reinigung, Schlüsselübergabe etc. übernehmen kann, und was das kosten würde. Denn auch wenn man in der Nähe wohnt, ist nicht immer Zeit sich um alle Vermieterangelegenheiten zu kümmern.

Wichtigster Punkt aber ist, nicht nur auf die schöne Lage am See, sondern auch vor dem Ferienhauskauf auf den Zustand der Bausubstanz zu achten. Dazu sollte man sich einen Fachmann zur Besichtigung mitnehmen und vor allem nicht vergessen, neben den Räumlichkeiten innen auc Dach und Fassade genau anzusehen. Eventuelle feuchte Stellen sind ein wichtiger Warnhinweis und können durch Schäden am Dach oder schlechte Isolierung des Fundaments verursacht sein. Blockhäuser am See sind meist aus Holz gebaut. Je nach Alter kann es da schon mal zu Verwitterung kommen. Das zieht dann erheblichen Sanierungsaufwand nach sich, der erst einmal durch die Mieteinnahmen wieder hereingeholt werden muss. Gerade bei direkter Lage am See sollte man auch sehr sorgfältig prüfen, wie hoch das Grundwasser im Boden steht und ob es dort eventuell häufiger zu Hochwasser kommt.

Ich würde mir auf jeden Fall ein Gutachten einholen, um nicht erst nach Abschluss des Kaufvertrags auf böse Überraschungen zu stoßen. Bei meinem Ferienhaus fand der Gutachter Schimmel unter den Tapeten. Ich war sehr froh, einen Gutachter engagiert zu haben!

Außerdem ist es nicht verkehrt, die Konkurrenz zu analysieren. Es ist wichtig, etwas Besonderes, und im Idealfall Besseres als andere Vermieter vor Ort, bieten zu können. Ansonsten bleibt der erhoffte Gästeansturm aus.

Vor dem Kauf meines Ferienhaus habe ich alle Kosten kalkuliert, um einen genauen Überblick zu bekommen. Man sollte nicht unterschätzen, welche Kosten nach dem Kauf auf einen zukommen können. Und nicht vergessen das Grundbuch zu kontrollieren, hier sind etwaige Wohn- oder Wegerechte eingetragen.

Ich möchte Ihnen folgende Tipps zum Kauf eines Ferienhaus geben. Wie ist die Lage des Objekts? Achten Sie immer auf die Lage des Ferienhaus. Denken Sie dabei nicht an den frischen Urlaubswind, sondern überlegen Sie, ob man in der Umgebung gut vermieten kann. Können Sie das beste aus Ihrem Budget herausholen? Verlassen Sie sich dabei nicht auf das Internet, sondern recherchieren Sie auf eigene Faust und sprechen mit Maklern oder Bauträgern vor Ort, die mit der Umgebung vertraut sind. Denken Sie bei Kauf Ihres Ferienhaus an die richtige Finanzierung und auch an das Finanzamt!

Zunächst einmal würde ich nichts überstürzen. Wägen Sie die Kosten für das Ferienhaus mit den potenziellen Mieteinnahmen anhand umliegender Ferienhäuser ganz genau ab! Viele unterschätzen dabei die laufenden Kosten für die Pflege, Buchungsabwicklung und Instandhaltung. Das liegt vor allem daran, weil sich Ferienhäuser aufgrund der andauernd wechselnden Mieter viel schneller abbrauchen. Sind Sie jedoch handwerklich begabt, reduzieren sich natürlich die Reparaturkosten ungemein!

Des Weiteren kommen noch steuerrechtliche Aspekte hinzu. Ab 24.500 Euro jährlichen Mieteinnahmen zum Beispiel muss man zusätzlich Gewerbesteuer zahlen in Deutschland. Fragen Sie am besten vor dem Kauf des Ferienhaus Ihren Steuerberater in Ihrem individuellen Fall!